SEASONAL CHARTS
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Auch der Terminweizen weist die beim Weizen übliche saisonale
Tendenz auf, im Sommer preiswerter zu sein. Die Spanne zwischen
den saisonalen Höchstkursen und den saisonalen Tiefstkursen ist aber
weit geringer als beim Kassaweizen. Sie beträgt nicht einmal die Hälfte.
Der Grund hierfür liegt darin, daß die grundsätzlich bekannte saisonale
Tendenz des Agrarprodukts Weizen, im Sommer preiswerter zu sein als im
Winter, in den unterschiedlichen Preisen der einzelnen Liefermonate
berücksichtigt wird. Für die Dezemberlieferung ist tendenziell ein
saisonaler Aufpreis zu zahlen im Vergleich zur Julilieferung. Obiger Chart
zeigt aber die für den Terminmarkthändler relevanten Preisänderungen, und
zwar im jeweils nahen Kontrakt. Wenn z.B. die Preise der Märzlieferung
des Weizens im Februar fallen, geht das im Chart als Rückgang im Februar
ein, also so, wie der tatsächliche Handel stattfand.
Auch in einzelnen saisonalen Bewegungen gab es Unterschiede zwischen
Kassa- und Terminmarktweizen. So gab es zwischen Ende Februar und
Anfang August unter saisonalen Gesichtspunkten im Terminmarkt einen
Seitwärtstrend, im Kassamarkt freilich den erntebedingten stärkeren
Preisrückgang.
Die saisonalen Tendenzen im Terminmarkt für Weizen scheinen eher
Änderungen der Erwartungshaltung wiederzuspiegeln, denn saisonal
unterschiedlich hohe Ernteerträge. Anscheinend reagieren die
Marktteilnehmer auf Unsicherheiten bezüglich der Erntemenge mit
höheren Preisen. Das könnte der Grund für die Vorverschiebung der
saisonalen Grundtendenz im Weizen sein, wie im Frühjahr, wenn
brauchbare Abschätzungen der Erntemenge vorliegen, und die Weizenpreise
im Terminmarkt saisonal niedrig waren, bevor sie es im Kassamarkt waren.
Es könnte aber auch der Grund dafür sein, daß die saisonale Grundtendenz
des Kassaweizens, im Winter teurer zu sein, überhaupt auch im Terminmarkt zu
beobachten war.
Man sagt den Agrarterminmärkten nach, daß sie besonders gut für den Handel
unter saisonalen Aspekten geeignet seien. Dies ist ein Vorurteil, das sich
hauptsächlich aus dem saisonalen Verlauf des Ernteertrags zu speisen
scheint. Dieser Sachverhalt ist aber bekannt und in den Preisen am
Terminmarkt eingepreist. Viele Finanzmärkte weisen ausgeprägtere saisonale
Tendenzen auf.
Nichtsdestotrotz hatte auch der Terminweizen seine markanten saisonalen
Trends. Für den Händler an den Futuresmärkten war die Aufwärtsbewegung
von August bis Anfang September saisonal am lukrativsten.

    Name: Weizen Future W, Nr. 2 Soft Red
    Zeitraum: 19700105 - 20051214
    Daten: Ratio adjusted Continuous Contract
    Methode: Growth
    Quelle: Bridge
    Alle Angaben ohne Gewähr.